Seit 2009 schon können die Astronauten an Bord der internationalen Raumstation live twittern. Auch die ESA-Astronauten Paolo Nespoli und André Kuipers schickten Tweets und vor allem atemberaubende Fotos der Erde aus dem Orbit. André Kuipers hatte sich gegen Ende seiner Mission eine treue Fangemeinde von 270.000 Followern zusammengezwitschert.
Noch mal eine Schippe drauf legt jetzt der Kanadier Chris Hadfield, auch als Commander Hadfield bekannt. Auf der Raumstation als Kommandant und Wissenschaftler tätigt, ist er im Netz ein echter Star. Nach drei von sechs Monaten Dienst auf der Station hat er schon die halbe Million-Marke geknackt.
Aus gutem Grund. Seine Tweets sind witzig, seine Fotos großartig und seine Dialoge legendär:
@williamshatner Yes, Standard Orbit, Captain. And we’re detecting signs of life on the surface.
— Chris Hadfield (@Cmdr_Hadfield) January 3, 2013
Dass ein Astronaut an Bord der Station der Flut an Tweets, die auf ihn einprasseln, alleine nicht Herr werden kann, versteht sich von selbst. Schließlich sind die Jungs und Mädchen im All um zu arbeiten und nicht nur um zu singen und zu tiwttern.
Und so hat auch Chris Hadfield Hilfe am Boden. Erstaunlicherweise ist es sein Sohn Evan, der für ihn den Social Media-Manager macht. In einem Interview mit dem kanadischen Sender Global National spricht er darüber, wie er seinem Vater zur Hand geht:
Richtig lustig wird die Geschichte, wenn man sich klar macht, dass Evan Hadfield den ganzen Social Media-Buzz um die Mission seines Vaters per Notebook aus Deutschland steuert. Ausgerechnet aus dem angeblich verschlafenen Darmstadt.
Und ganz ehrlich: Als die Anfrage um einen Kommentar der ESA dazu, bei mir aufschlug, musste ich erst einmal beim kanadischen Journalisten nachfragen, ob ich mich nicht vielleicht verhört hätte.
Leider kommt mein Kollege Daniel Scuka in dem Video viel zu kurz nur zu Wort. Daniel, ein Landsmann und Fan des Commanders, kümmert sich bei der ESA in Darmstadt u.a. auch um Social Media Kanäle wie @ESAoperations und diverse Blogs.
Raumfahrt ist ein Familienbetrieb und die Welt ein Dorf.