Wie übersetzt man to launch am besten? Schmeißen? Starten? Oder vielleicht doch werfen?
Schlagwort: virales-Marketing
(Foto: Stuart Yeates)
WTF is SWATS? fragt Tom drüben beim Computerwoche Messeschnellweg. Falls Du es tatsächlich noch nicht wusstest, Tom, hier das Ergebnis meiner handgestoppten 5 Minuten Recherche:
Eine simple Whois-Anfrage ergibt, dass die Domain join-swats.org erst seit Ende Januar 2007 exisitiert und der französischen Kreativagentur Thalamus Communication aus Paris gehört.
Eine Googlerecherche nach Thalamus+SWATS führt zu verschiedenen Weblogeinträgen, unterem dem vom offiziellen Blog des Salon Solutions Linux 2007 in Paris, der von einem Auftritt der grün maskierten SWAT-Schauspieler ebendort berichtet.
Bereits in den Kommentaren dort aber auch beim Journal de Guerrier wird der altehrwürdige französische IT-Konzern Bull als Auftraggeber der Kampagne genannt, obwohl Bull auf der Veranstaltung dies bereits dementiert habe. Ein Kommentator berichtet, Novell habe grüne Armbänder vertreilt, um auf die SWATS-Aktion hinzuweisen. Das klingt eher unwahrscheinlich, denn ein Blick auf die Bull Website schliesslich verrät uns, dass Bull gerade NovaForge, eine open source kollaborative Softwareentwicklungsplattform launcht. Die Farbe der SWATS-Masken ist zufällig das selbe Grün, das man auch im Bull-Logo findet. Zufall?
Bei Pressemeldungen.at, einer kostenlosen Pressemitteilungsabwurfstelle, findet sich der indentische Text, der auch vom Messeschnellweg zitiert wird. Erstaunlich: Das ist bislang die einzige deutschsprachige Fundstelle bei Google News Technorati. Interessanterweise weist die Pressemitteilung keinen Absender auf. Als erster Veröffentlichungsort wird jedoch Paris angegeben. Zugegeben: Wer die Kampagne für Deutschland steuert, weiss ich noch nicht.
Da Bull Deutschland auch auf der CeBIT vertreten sein wird, wenn auch „nur“ im Public Sector Parc, bin ich mir ziemlich sicher, dass dort auch ein paar Maskierte entweder vor oder in den Hallen herumrennen werden und die Befreit die Computer-Show abziehen werden.
Jede Wette.
Irgendwie passt der Begriff virales Marketing hier nicht wirklich. Schliesslich soll doch gerade die Weitergabe böser Viren durch den Gebrauch von Kondomen unterbunden werden.
Aber dennoch: Was der französische Roi de la capote, ein Online-Kondomhändler, gerade treibt, wird wohl ein grosser viraler Marketingerfolg. Nicht nur in Frankreich.
Man nehme: Eine Reihe Videos, die auf eine durchaus nicht unästhetische Art und Weise Menschen beim Sex zeigen und platziere sie bei Google Video und Dailymotion. (Ich frage mich, wieso das Video bei Google überhaupt noch online ist – das ist doch eindeutig ein Verstoss gegen die Anti-Nippelpolicy)
Anschliessend springen einige Blogs wie zum Beispiel dieses oder jenes auf, weil man einen prima Vorwand hat, endlich Sex-Videos zu posten. Schliesslich geht es ja darum, die Menschen an den Gebrauch von Präserverativen zu erinnern. Oder um ein aktuelles Beispiel erfolgreichen viralen Marketings zu beschreiben. Nee klar, oder?
Ach so, um dieses Video geht es: (NUR BEDINGT WORKSAFE)