Switched: Die ersten Tage mit meinem MacBook

Seit zwölf Tagen besitze ich nun ein MacBook. In schwarz mit 2GHz Intel Dual Core Prozessor und satten 2 Gigabyte Speicher. Blogger sind eitel, remember? Zeit, mal ein erstes Fazit zu ziehen und die netten kleinen Tools und Programme zu verlinken, die ich bislang ausprobiert und benutzt habe:

Umstellung auf OS X

Die Umstellung von Windows (W2k daheim und XP im Büro) zu OS X verlief problemlos. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Umschalten zwischen den Programmen. Während unter Windows mit Alt+TAB zwischen den einzelnen Fenstern umgeschaltet wird, schaltet Apfel+TAB lediglich zwischen den Applikationen um. Hat man mehrere Fenster offen, muss man sich erst zum Zielfenster klicken. OS X sieht dafür eigentlich Exposé vor, das auf Knopfdruck (oder über aktive Ecken im Desktop) auf Wunsch alle aktiven Fenster einer Applikation verkleinert auf dem Bildschirm darstellt, so dass man bequem das gewünschte Fenster auswählen kann. Das finde ich relativ umständlich. Abhilfe schafft hier das kleine Tool Witch mit dem bei Alt+TAB eine Liste der aktiven Fenster angezeigt wird.

Maus, Tastatur, Monitor und externe Festplatte

Obwohl es sich auf der Tastatur des MacBooks wirklich sehr angenehm tippen lässt, benötige ich an meinem Arbeitsplatz eine externe Tastatur, damit ich bequem mit einem zusätzlichen Monitor arbeiten kann. Aktuell benutze ich eine alte Apple-Tastatur, die mal zu einem G3 gehörte. Meine alte USB-Maus benutze ich weiter. Wirklich erfreulich: der externe Monitor wurde vom MacBook sofort korrekt erkannt und mit der grösstmöglichen Auflösung angesprochen. Mit dem erweiterten Desktop lässt sich so hervorragend arbeiten. Auch schön: die mobile Festplatte, die bislang ihre Dienste an meinem W2k-PC tat, ist FAT32 formatiert und lässt sich problemlos auch unter OS X lesen und beschreiben.

Dashboard

Der praktische Nutzen des Dashboards hat sich mir noch nicht wirklich erschlossen. Aber das Amaturenbrett bietet Platz für nette Spielereien und die Anzeige von Informationen. Hilfreich ist iStat Pro, ein Widget, dass den aktuellen Systemstatus anzeigt (z.B. Prozessorlast, ein- und ausgehender Traffic, Speicherplatzverbrauch, etc.) ausserdem habe ich ein Übersetzungs-Widget von Systran installiert. Praktisch, um mal schnell nachzuschlagen. Hübsch ist auch Wetterradar 1.0, das die Wetterkarten und Satelittenfilme des ZDF anzeigt.

Anschluss
Das automatische Erkennen der jeweils aktuellen WLAN oder LAN-Umgebung funktioniert ganz hervorragend. Auch der Cisco VPN Client, den ich benutzen muss, um mich an der UdS oder dem DFKI einzuwählen (sic!) arbeitet so wie er soll. Die VPN-Konfiguration im Hotel WLAN verlief auch äusserst problemlos.

Web, Mail, SSH und FTP
Als Webbrowser benutze ich Firefox mit den Erweiterungen, die ich schon von der Windows-Plattform kenne und die ich nicht mehr missen möchte. Allen vorran die Mausgesten. Als Mailprogramm setze ich Thunderbird ein. Als RSS-Reader kommt NetNewsWire Lite zum Zuge. Derzeit schaue ich mir auch Flock an, das bei mir eventuell den Firefox und den RSS-Reader ablösen wird. Probleme habe ich derzeit noch mit SSH und FTP. Das freie Tool der Wahl sollte Cyberduck sein, allerdings gelingt mir kein Upload, weder mit einer FTP- noch einer SSH-Verbindung. (Ich weiss, man könnte auch direkt über die Konsole SSH-Verbindungen aufbauen, aber ich hasse Kommandozeilen ;) Kennt jemand eine gute, freie Alternative?

Office
Ich brauche natürlich ein Office-Paket. Vorinstalliert sind 30 Tage-Testversionen von iWork ’06 und MS Office. Letzteres kommt überhaupt nicht in Frage, Pages, die Textverarbeitung von Apple teste ich gerade. Aber irgendwie wirkt die Software nicht so, als käme sie gut mit Dokumenten grösser 100 Seiten, Abbildungen und Fußnoten aus. Wahrscheinlich warte ich auf den 1. Juli und installiere mir dann NeoOffice, ein OpenOffice-Derivat für den Mac.

HTML-Editoren
Etwas schwieriger als gedacht erweist sich die Suche nach einem HTML-Editor, der Homesite ersetzen kann. Wichtige Kriterien: reiner HTML-Editor, Syntax-Highlighting, brauchbare Shortcuts. Aktuell teste ich SubEtha Edit und das freie NVU.

Bildbearbeitung
Das mitgelieferte iPhoto ist für die Verwaltung selbstgemachter Bilder super. Hilfreich ist das Flickr-Export-Plugin, das Fotos direkt aus iPhoto zu Flickr hochschiesst. Ich suche noch dringend ein kleines Programm, mit dem ich schon existierende Bilder minimal bearbeiten kann: Crop, variable JPG-Kompression und Grössenänderung. Kennt jemand ein solches Tool? Open Source oder so?

Videos
Nach der Installation des Videolan VLC-Players werden praktisch alle Videos, die ich auf der externen Festplatte herumliegen habe, wiedergegeben.

Musik
iTunes auf dem PC habe ich gehasst. Zu langsam und zu gross. Mit der aktuellen Konfiguration verwaltet iTunes problemlos meine MP3-Sammlung mit etwas über 15.000 Stücken und zahlreichen Pod- und Videocasts. Winamp vermisse ich nicht wirklich.

Unterwegs mit dem MacBook
Seit fast einer Woche habe ich das MacBook nun im mobilen Einsatz. Dabei läuft der Rechner durch, zwischendurch muss der Akku geladen werden, mal Klappe ich den Deckel zu und der Rechner geht brav in den Standby-Modus. Der Wechsel zwische den Netzen verläuft unmerklich, die tatsächliche Akkulaufzeit ist mit etwa 3:30 Stunden wirklich gut. Ursprünglich habe ich auf ein 12″ MacBook gehofft – einfach weil es kompakter wäre. Inzwischen habe ich mich aber an dieses modische Querformat des Displays gewöhnt und im Vergleich zu einem 17″ MacBook Pro ist das schwarze MacBkook immer noch sehr kompakt und nicht zu schwer.

Fazit nach wenigen Tagen
Das MacBook macht Spaß. Es funktioniert verlässlich und tut das, was ich von ihm erwarte. Bis jetzt! ;)

Update:
Leute, ihr seid super! Danke für die Hinweise und Tipps. ImageWell ist ziemlich genau das Tool, das ich gesucht habe. Inzwischen habe ich auch Quicksilver installiert und den Cyberduck Bug gefixt. Es gibt doch nichts schöneres als direkt auf der Shell herumzumachen. ;)

Veröffentlicht von Andreas

Andreas Schepers leitet die Kommunikation des Berliner Labors des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, DFKI. Hier schreibt er privat über Dinge, die ihn interessieren: Astronauten, Pop, etc... und KI.

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18 Kommentare

  1. Du kannst in den meisten Mac Anwendungen mit Apfel + „Grösser Als / Kleiner als“, resp. Apfel + Shift + „Grösser Als / Kleiner als“ zwischen Fenstern innerhalb von einer Anwendung switchen… ich hatte mal einen super Shortcuts-Guide für Mac-Umsteiger, wenn ich den finde, poste ich ihn Dir noch nach…

  2. Einen Versuch wert, ohne Befehlszeilen und sehr bequem per drag and drop ist MacSFTP, download unter oder ziemlich hakelig macssh, nur für Liebhaber allerdings, unter .
    Für allerlei zum Mac kann ich Dir den guten, alten und unabhängigen newsletter »tidbits« empfehlen, kommt wöchentlich mit interessanten Beiträgen und links, zu subskibieren unter
    H.

  3. Einen Versuch wert, ohne Befehlszeilen und sehr bequem per drag and drop ist MacSFTP, download unter http://pros.orange.fr/chombier/MacSFTP/SFTP_down.html oder ziemlich hakelig macssh, nur für Liebhaber allerdings (!), unter http://macssh.com.
    Für allerlei zum Mac kann ich Dir den guten, alten und unabhängigen newsletter »tidbits« empfehlen, kommt wöchentlich mit interessanten Beiträgen und link, zu subskribieren unter http://tidbits.com.

    – Jetzt ist das hoffentlich besser so, sorry. –

  4. Bezüglich des CyberDuck Problems:
    Du nutzt sicher eine einsprachige Version.
    Mit denen gab es ein Problem, da die Dateien für die Visualisierung der Upload Queue vergessen wurden.

    Einfach nochmal die mehrsprachige Version runterladen, dann sollte es problemlos funktionieren.

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