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Zwischenruf

Durch Transnistrien

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Eine Möglichkeit, von Deutschland nach Odessa zu reisen, ist der Umweg über Moldawien. Die Hauptstadt Kischinau hat einen vergleichsweise modernen Flughafen, der zum Beispiel auch von Austrian angeflogen wird. Von dort sind es dann noch gut 200 Kilometer bis nach Odessa. Knapp 130 Kilometer davon führen durch Moldawien. Wenn man mutig ist, oder sich verfahren hat (Navis versagen, Google Maps ist mangels bezahlbarem Roaming, wenn überhaupt verfügbar, auch keine Option) fährt man den größten Teil dieser Strecke durch Transnistrien. Auf holprigen Straßen, vorbei an riesigen Feldern und ärmlichen Siedlungen.

Transnistrien ist ein von keinem anderen Staat de Welt anerkannter Ministaat auf dem Territorium Moldawiens. Während sich Moldawien in Richtung EU orientiert und sich dem großen Nachbarn Rumänien annähert, spielt man in Transnistrien Sowjetunion im ganz, ganz Kleinen. Man spricht russisch, führt Hammer und Sichel im Staatswappen und nimmt sich selbst ganz furchtbar ernst.

Um die Checkpoints zu passieren, müssen Reisende ihre Pässe vorzeigen, einen Stempel gibt es nicht, wohl aber ein Dokument, dass die Einreise belegen soll. Theoretisch. Uns haben sie kein solches Dokument ausgestellt. Bei der Ausreise wollte man das Dokument allerdings dann sehen. Bitteschön. Das Problem ließ sich nach einiger Diskussion („Dann fahrt Ihr jetzt eben zurück und holt Euch das Papier“) und der Zahlung von 20 Euro lösen.

Fährt man durch Transnistrien, fallen einem die schlechten Straßen und die Abwesenheit von Werbung auf. Auch sieht man kaum Autos, von einigen wenigen alten Fahrzeugen aus Sowjetzeiten einmal abgesehen.

Für die Strecke Kischinau-Odessa muss man vier Stunden rechnen, wenn man jemanden hat, der einen abholt. Es gibt auch einen Bus, der die Strecke fährt, den habe ich aber nicht ausprobiert.

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Zwischenruf

Wien

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Auf dem Weg nach Odessa. Dieses Mal über Österreich und Moldawien. Kostenloses WLAN am Flughafen in Wien, erweitertes Mikrobloggen dank WordPress-App. Ein Traum. Nächste Station Kischinau.

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Exotismus und Fremdwahrnehmung

London 2012

Kateryna und ich waren am Wochenende in London. Der vor Vorfreude auf die Olympischen Spiele 2012 vibrierenden Hauptstadt des Vereinigten Königreichs. Schon toll so ein iPhone:

Tower Bridge

Noch ehr Instragram-Schnappschüsse nach dem Klick:

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Exotismus und Fremdwahrnehmung Zwischenruf

Das Casino in Constanța, Rumänien

Constanta Casino Panorama

Constanța, Rumänien. Eine Hafenstadt am Schwarzen Meer, die ihre beste Zeit hinter sich hat. Der Hafen, angeblich grösser als der von Odessa, eine vor sich hin verfallende Altstadt und der in Beton gegossene Albtraum kommunistischer Urlaubsplanwirtschaft. Hauptattraktion ist das Casino am Meer, das einen morbiden Charme versprüht. Bis vor ein paar Jahren wohl noch öffentlich zugänglich, wartet es nun verschlossen und bewacht auf seine Renovierung.

Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Wachpersonal und einigen guten Argumenten ist es uns dennoch gelungen, in das Gebäude zu gelangen. Hier – ziemlich exklusiv – Bilder aus dem Inneren des Jugendstil-Casinos, das übrigens im Film „Brothers Bloom“ mit Rachel Weisz und Adrien Brody sehr schön in Szene gesetzt wude.

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Digitale Kultur

Osteuropa Reise – Etappe 2: Krakau – (Przemysl) – Odessa

Przemysl Bahnhofskiosk

Am Abend erreichen wir den Grenzbahnhof in Przemysl. Der kleine Bahnhofsvorplatz liegt ausgestorben vor uns, nur eine Eckbar leuchtet wenig einladend. Im Bahnhof haben Kiosk und Zeitschriftenbude längst geschlossen, nur wenige Reisende haben sich in den alten Wartesaal verirrt. Dieser erinnert mit seinen massiven Holzbänken eher an ein Kirchenschiff – und tatsächlich hängt an der Wand das obligatorische Kruzifix. Da es im Wartesaal Steckdosen gibt, beschliessen wir kurzerhand, Strom zu ihlen, um die Wartezeit auf die Abfahrt unseres Nachtzuges nach Odessa absurderweise mit einigen Folgen Californication zu überbrücken.

Ausreise Ostwärts

Zwanzig Minuten vor der Abfahrt des Nachtzuges packen wir zusammen uns machen uns auf dem Weg zu Bahnsteig 4. Zu unserer Verwunderung liegt der Zugang zu diesem Bahnsteig ausserhalb des Bahnhofs. Nach fünf Minuten erreichen wir zwar den Bahnsteig – aber massive Metallzäune versperren uns den direkten Zugang. Bevor wir auf den Bahnsteig gelangen können, müssen wir erst einmal die Ausreiseformalitäten hinter uns bringen. Dummerweise sind die Türen zum Gebäude, in dem sich die Zollabfertigung befindet, schon geschlossen. Wir sind spät dran. Nach einigem Rütteln und Klopfen an der Tür wird uns doch noch geöffnet.