Es hat schon fast Tradition: Das erste Foto vom Nauwieser Fest. Geschossen aus meinem Fenster. Gegen 19:00 ist noch nicht so viel los im Viertel. Aber das wird sich ändern. Das Wetter ist super, es verspricht eine lange erste Nacht zu werden.
Schlagwort: Nauwieser-Fest
Nauwieser Fest 2008: das Programm
Alle Jahre wieder: Das Nauwieser Fest. Auch in diesem Jahr wird gefühlt das halbe Saarland sich in die engen Gassen des Nauwieser Viertels in Saarbrücken quetschen um zu feiern, Musik zu hören, Leute zu treffen und Hektoliterweise Bier zu konsumieren.
Ich persönlich freue mich schon auf den traditionellen Knoblauch-Baguette-Wagen direkt unter meinem Fenster und die Genossin mit der Gitarre, die nebenan, vor dem Juso-Laden, wieder in die Saiten greifen wird, um den gebeutelten SPD-Anhängern an der Saar mit alten Liedern über den Klassenkampf ein wenig Trost zu spenden. Letztere hat mir übrigens ihr Kommen vorsichtshalber vorab schon per Mail angekündigt. Danke dafür!
Jetzt aber zum Programm des Nauwieser Fest 2008, das Sushi Harakiri selbstlos HTML-isiert hat. Danke auch dafür!
FR 25.07.
Hauptbühne Max-Ophüls-Platz:
19.00 Uhr – Emirisian
Aren Emirze – bekannt als der Noiserocker harmful – kehrt sein Innenleben nach außen und stellt sich nach mehr als zehn Jahren als professioneller Musiker alleine auf die Bühne. Er öffnet sich, macht sich angreifbar, zeigt hiermit Größe. Schwermütiger Pop, traurig schön, von internationaler Klasse. Irgendwo zwischen Elliot Smith, Nick Drake, Smog, vielleicht sogar etwas für Saddle Creek Liebhaber.
20.30 Uhr – Campfire
„Rock ohne Stadion, Country ohne Country, Clash ohne Punk – This is our music“ – Campfires Selbstbekenntnis trifft des Pudels Kern und das Herz eines jeden echten Country-Rockers, der in irgendeinem Provinznest über den Sinn in Bob Dylans Texten nachgrübelt und auf der stetigen Suche nach dem perfekten Song ist. Campfire sind laut und leise, spielen manchmal akustisch und oft In Rock. Gekonnt und eigenwillig.
21.45 Uhr – Squilla Boxer
Die Band arbeitet viel mit Dissonanzen, und dem Hörer nur selten vertrauten Klängen, das Herkömmliche wird zum Feind erklärt. Das Live-Erlebnis von Squilla Boxer ist unberechenbar, da an ganz verrückten Tagen auch gerne mal eine Terz auf eine Prime folgt, welche im Instrumentenrausch von Quinten gepeitscht wird.
22.45 Uhr – Diego
DIEGO kommen aus New York, London, Stockholm – wo immer du sie herhaben willst. DIEGO machen Indie, Pop, Wave, Punk – was immer du auch raushören willst. Deiner Phantasie sollen keine Grenzen gesetzt sein – genauso wenig wie ihrem Schaffen. Melancholie, unsagbare Freude, Hingabe, das Leben, die Musik.
Bleistift, Nauwieserstr:
19.00 Uhr – Crippled Flower Garden
CFG spielen mittlerweile als Trio und lassen mit ihrem abwechslungsreichen elektrischen Gitarrenrock auch weiterhin nichts vermissen.
Antiquitätenladen, Nauwieserstr.:
20.00 Uhr – Memphis
Rock und Pop-Covers auf der Akustik-Gitarre.
Karateklub Meier, Nassauerstr:
22.00 Uhr – Die Fahrt von Holzminden nach Oldenburg
Trio-Coverband, legendär & kultig!
SA 26.07.
Hauptbühne Max-Ophüls-Platz:
18.00 Uhr – Harmonizer
Stampfende Stoner-Rock-Drums, funky Basslines, 70er/80er Jahre-Gitarrensounds und gefühlvoller, melodischer Gesang bilden eine Mischung aus funkigem Blues-Pop-Rock mit psychedelischen Stimmungseinflüssen. Musik – einfach zum Fühlen und „sich verlieren“. Hier erzählt noch jedes Instrument seine eigene Geschichte.
20.00 Uhr – Bronson Norris
„Moderner harter Rock“ – klingt langweilig. Nicht jedoch im Fall der Saarbrücker Band. Gewürzt mit Pop-Punk, gespickt mit Power-Pop und einer gesunden Prise Desert-Rock ergibt dies eine hochexplosive, äußerst interessante Mischung. Mit Ex- GOUGH und THE APEMEN-Mitgliedern.
21.15 Uhr – Möfahead
Sie klingen „wie eine Kreidler Florett mit aufgebohrten Zylindern, die mit 80 Sachen Sonntagsmorgens um halb 7 aus der Dorfdisco nach Hause fährt“. Sie verkaufen im Saarland mehr Platten als die Rolling Stones und erhielten dreifach Platin für das Album „Mofa von Nazareth“. Keine Mofarockgruppe ist beliebter als MÖFAHEAD!
22.30 Uhr – She’s All That
Drei lichtscheue Breakbeatmaniacs betreten die Bühne und geben Dir musikalisch die Kante. Ihre wahre Identität verbergen sie hinter skurrilen Masken. Ihr völlig eigener Soundclash ist eine wilde Mixtur aus Elektro, Ragga, Punk und Breakbeat und in den angesagten Clubs der Republik haben sie bereits Löcher in den Boden gerockt.
Fleur de Bière, Cecilienstr:
16.30 Uhr – Sly’n’Boyle
Zwei waschechte Cowboys, die beides machen: Country und Western. Neben Klassikern wie „Ring of Fire“ interpretieren sie die größten Hits der letzten Jahrzehnte in flotter Country- Manier. Darunter Lieder, deren ganze Schönheit sich erst offenbart, wenn sie mit lockerem Bluegrass-Jodeln gewürzt sind.
Bleistift, Nauwieserstr:
17.00 Uhr – X.-Point
Die Band um den Gitarristen Bernd Dahlmann spielt Bluesrock-Eigenkompositionen und Klassiker aus der großen weiten Welt der Blue-notes.
20.00 Uhr – Gerd Schneider Band
Rockable Live Music!
Antiquitätenladen, Nauwieserstr.:
20.00 Uhr – Memphis
Rock und Pop-Covers auf der Akkustik-Gitarre.
Karateklub Meier, Nassauerstr:
22.00 Uhr – DJ Action mit der KKM-DJ-CREW
Musikalische Unterhaltung vom Plattenteller.
SO 27.07.
Hauptbühne Max-Ophüls-Platz:
18.00 Uhr – Dreist
Dreist formierte sich 1993 in Saarbrücken. „Es gibt nicht viele Bands, die unprätentiös unterhalten“, erkannten Thomas Blug (git) und Piet Eifel (voc, bass, harm) „und gleichzeitig exquisit rocken können“. Zusammen mit Micky Meyer (dr) wurden sie ihrem Anspruch, eine Art „göttliche Dreifaltigkeit“ im Rock zu sein, mehr als gerecht. Infos: www.dreist.org.
20.00 Uhr – I.H.Ska
Old-School – Home-Grown – Reggae. Vom klassischen Ska über Ska-Punk bis hin zu Reggae und Dub mit deutschen Texten. Irgendwo einzuordnen zwischen Bauchnabel und Kniekehlen. Die Nische im Skagedränge. Kein Vergleich zu anderen. Einfach anders, einfach Gut! Infos: www.ihska.de.
21.30 Uhr – Yakuzi
Das Wort „Trompetenpunk“ haben sich Yakuzi gleich zu Beginn auf ihr Segel geschrieben. Die Symbiose aus Punkrock und Ska war damals und ist heute nichts außergewöhnliches, aber wo andere Bands dieser Richtung dazu neigen, sich dem Midtempo und Offbeat hinzugeben, gehen Yakuzi energiegeladen und druckvoll nach vorne. Infos: www.yakuzi.de.
Bleistift, Nauwieserstr.:
17.00 Uhr – Dubai Dance Band
Abgefahrener Oriental, man weiß nie, was kommt. Metal-Dance-Combo mit Bauchtänzerinnen.
20.00 Uhr – Little Town Blues Band
Abwechslungsreicher Blues und Rock.
Sonstiges:
Bücherflohmarkt
Samstag von14.00 Uhr bis 19.00 Uhr im Hinterhof des Buchladens in der Försterstrasse.
Kinderprogramm
Samstag und Sonntag abwechslungsreiches Kinderprogramm mit Luftkissen auf dem Spielplatz Nauwieser Platz.
Kinderfest
Rund um das Thema „Abenteuer Dschungel“ Samstag von 14.00 bis 20.00 Uhr und Sonntag von 13.00 bis 18.00 Uhr im Innenhof des SOS Ausbildungs- und Beschäftigungszentrums zwischen Seilerstraße und Nauwieser Platz (Eingang Nummer 9).Während die Eltern über das Fest schlendern, können Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren etwas Spannendes erleben.
(Foto: Nils)
Meine Kenntnisse in Sachen Ska gehen nicht über die üblichen Partyklassiker von Madness hinaus. Ich hatte keine Ahnung, welches Potential live Ska hat. La Place Du Kif haben gerockt. So sehr, dass sogar Nils und ich getanzt haben. Wir waren bei Leibe aber nicht die einzigen. Die sieben Jungs aus Metz haben es spielend geschafft, den übervollen Max Ophüls Platz in Wallung zu bringen. Respekt!
Liebe Festivalveranstalter und Booker: La Place Du Kif – sympathische Band, unglaubliche Energie und gute Laune verbreitend. Buchen!
Alle anderen: Zum nächsten Konzert hingehen!
Bitte
Kann die Genossin da unten vor dem Juso-Laden bitte aufhören, Hannes Waders grössten Erfolge zu interpretieren? Und vielleicht bringt ihr ein anderer Genosse noch schonend bei, dass das mit dem Treffen der Töne auch noch nicht so gut klappt.
Danke.
(Das allereste Foto in diesem Jahr – sieht eigentlich aus wie immer)
Schon wieder ein Jahr herum. Wieder einmal verwandelt sich der einzige lebenswerte Stadtteil Saarbrückens für zwei Tage und drei Nächte in eine grosse Party.
Während die jungen Eltern aus dem Viertel langsam ihren Nachwuchs ins Bett bringen, um anschliessend auf dem Max Ophülsplatz die Konzerte zu sehen und um noch später im Kurzen Eck abzustürzen, findet sich langsam aber sicher auch das Publikum von Ausserhalb ein.
Einige davon bestens ausgerüstet mit Rucksäcken voller Bier und billigem Wein. Dabei gibt es gefühlt jeden zweiten Meter Bier auf den Strassen.
Neu in diesem Jahr: Die Nachbarn nebenan, Guitar24.de, haben jetzt auch Drumsets im Angebot. Die werden ausgiebig dem Publikum vorgestellt. Zwischenzeitlich war es so laut hier, dass man sein eigenes Wort kaum mehr verstand.
Ich denke, ich werde mir gleich die Lokalmatadoren von Loony ansehen und anschliessend Aqua Ardens, die saarländischen MySpace-Stars.
Mehr über das Nauwieser Fest 2007 immer unter diesem URL:
http://www.andreas.de/wordpress/tag/nauwieser-fest/