Foto: Karanj auf Flickr
Ich mag meine Mobilfunknummer. Sie ist die einzige Nummer, die ich auswendig kenne. Unter dieser Nummer bin ich zu erreichen, seitdem in den 90ern die erste Eplus-Antenne am Hauptbahnhof in Saarbrücken in Betrieb genommen wurde. Und wie hat man mich angesehen, als ich mein erstes grünes Handy gezückt habe. Kindernetz hat einer unserer Kunden damals Eplus genannt. Inzwischen bin ich schon seit Jahren bei Base. Wegen der damals für mich günstigen Flatrates.
Obwohl diese Nummer jeder kennen kann, der danach sucht, halten sich unerwünschte Anrufe und SMS in Grenzen. Abgesehen von Kurzmitteilungen indischer Raumfahrtjournalisten zum Jahreswechsel, die durch die Zeitverschiebung mitten in der Nacht ankommen und mich aus dem Schlaf reißen.
Lange habe ich damit Leben können, dass Gespräche gelegentlich einmal unvermittelt abbrechen oder die angerufene Seite mich nicht hören konnte. Meinem iPhone der ersten Generation war die eingeschränkte UMTS-Verfügbarkeit auch egal: Edge – etwas anderes kannte es ja gar nicht.
Seitdem ich aber nun ein Android-Mobiltelefon besitze, das eigentlich immer online sein möchte und dabei nach möglichst schnellen Verbindungen schreit, zucke ich jedes Mal zusammen, wenn aus dem verheissungsvollen 3G zunächst ein E und schliesslich ein G wird. Und das passiert oft. Zu oft.
Abgesehen davon bemerke ich einen deutlichen Rückgang meiner Sprachtelefonie zugunsten von Twitter und Facebook.
Da sich mein Mobilfunkvertrag jüngst um weitere 12 Monate verlängert hat, bin ich nun in der Klemme. Noch einmal 12 Monate mit ständigen Zuckungen verbringen? Oder auf „Mein Base“ umstellen, keine Flatrate dazu buchen, die SIM-Karte in den Schrank legen, schon mal kündigen und wechseln? Zu einer neuen, vermutlich hässlichen Handynummer?
Auf der anderen Seite: Sind Handynummern inzwischen nicht genau so unwichtig wie IP-Adressen? Wer kennt heutzutage noch die IP-Adresse seines Mail- oder Webservers auswendig? Eben. Equivalent zum DNS sind für mich heute die Goolge-Wolke oder Facebook. Es ist übrigens ganz erstaunlich, wessen Handynummern ich jetzt so alles habe.
Also werde ich es wohl tun: Tschüss Base, Hallo O2!