Die ersten 24 Stunden mit einem iPhone

Da mir Reinhard sein altes iPhone zu einem Freundschaftspreis überlassen hat, bin ich nun auch stolzer Besitzer eines iPhones. Eines iPhones ohne UMTS zwar, aber immerhin: Ein echtes iPhone mit dem aktuellen Betriebssystem und all den kleinen, sexy Features.

Nach dem Jailbreak, der, dank einer sehr einfach zu bedienenden Software und einer guten Anleitung, überraschend einfach und schnell von statten ging, läuft das Telefon nun problemlos mit meiner E-Plus / Base SIM-Karte.

Es schmerzt zwar ein wenig, dass ich nun ausserhalb von WLAN-Wolken nicht richtig online gehen kann – aber tatsächlich halte ich mich meist in mit WLAN gut versorgten Umgebungen aus.

Selbst mit dem firmeneigenen VPN verbindet sich das Telefon nun ohne Probleme.

Beeindruckend sind die kleinen Programme für das Telefon (im Apple eigenen Jargon schlicht Apps genannt), die man über den App-Store beziehen kann. Tatsächlich finden sich dort einige kostenlose Schätze, die man schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte:

Als echter Twitter-Junkie freue ich mich über Twitterrific, das in einer Version mit Werbeeinblendungen kostenlos angeboten wird. Als eifriger Bahnfahrer und ÖBNV-Junkie werde ich Fahrplan viel und ausgiebig benutzen. Fahrplan macht nicht mehr, als die Fahrpläne von Bahnhöfen, Strassenbahn- und Bushaltestellen anzuzeigen. Das allerdings für wohl alle (!) Stationen in Deutschland. RSS-Feeds lese ich mit der iPhone-Version von NetNewsWire, bloggen kann ich mit der WordPress-App direkt vom iPhone. Eine hübsche Spielerei und dabei ungemein praktisch ist Remote. Eine original Apple-Applikation, die das iPhone in eine WLAN-Fernsteuerung für iTunes verwandelt.

Hat jemand noch Empfehlungen für Apps, die ich dringend brauche?

Caféterasse

Ich muss gar nicht von meinem Notebook aufsehen, um zu wissen, daß die Alten jetzt an meinem Tisch stehen. Seinen schlurfenden Gang und ihr krächzendes Husten sind schon der gegenüber liegenden Strassenseite aus zu hören.

Ob ich ein Kippchen für ihn hätte? Für ihn immer. Mit leicht zittriger Hand greift er nach der Zigarette, die ich ihm hinhalte. Er beugt sich zu mir herunter, damit ich ihm Feuer geben kann. Mir fällt wieder auf, wie gross er ist. Der Alte muss mal ein stattlicher Mann gewesen sein. Er raucht mit tiefen Zügen und blickt umher. Er findet einen freien Tisch und setzt sich, starrt ins Leere und raucht.

Sie bleibt vor mir stehen. Sie habe bald Geburtstag sagt sie. Am 26. August. Von 33 sei sie. Der Hund eines Passanten unterbricht sie. Die liebt die Alte: Hunde und kleine Kinder. Sie wendet sich mir wieder zu. Sie gehe jetzt zu den Leuten, sagt sie, um sie um Geld zu bitten. Damit sie sich zu ihrem Geburtstag ein Eis kaufen könne. Ob ich Geld habe? Ich vertröste sie.

Die Alte wendet sich ab, schaut sich um. Sucht ihn und findet ihn schliesslich. Sie setzt sich neben ihn an den Tisch. Während er raucht, tätschelt sie sein Bein. Das alte Paar scheint glücklich zu sein.

Es ist schon spät. Das Abendessen im Pflegeheim haben sie verpasst.