Ich, Wir und die Anderen

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Der Titel der Konferenz klingt ein wenig nach Tocotronic und ist auch ansonsten gut gewählt, wie ich finde. Im schönen ZKM zu Karlsruhe, wo schon 2005 die inzwischen legendäre Konferenz stattfand, bei der Medientheorie und Medienpraxis richtig laut und nachhaltig zusammengeknallt sind, findet vom 13. bis zum 14. September das Symposium Ich, Wir und die Anderen – Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen II statt.

Am Donnerstag den 13.09. erfolgt um 18:00 zunächst einmal eine Standortbestimmung:

STANDORTBESTIMMUNG
Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen

Moderation: Helga Kirchner, Chefredakteurin Politik Hörfunk WDR

Prof. Dr. Peter Sloterdijk, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG)
Dr. Geert Lovink, Institut für Netzkultur der Hochschule Amsterdam (HvA)
Dr. Mercedes Bunz, www.tagesspiegel.de
Andy Müller-Maguhn, www.datenreisen.de

Das liest sich doch schon mal wie ein sehr spannendes Panel. Der philosophische Grossdenker Sloterdijk trifft auf den Netzdenker Lovnik treffen auf die Verbinderin von Therie und Praxis Bunz treffen auf den Aktivisten Müller-Maguhn

Am darauf folgenden Tag dann die Bloggershow:

THEMENFOREN ICH, WIR UND DIE ANDEREN
Moderation: Don Dahlmann, don.antville.org

Begrüßung
Keynote: Peter Glaser, Schriftsteller und Journalist

FORUM ICH, 11.00 – 12.00 Uhr

Vanessa Diemand, ZKM | Institut für Medien, Bildung und Wirtschaft
Rainer Meyer alias Don Alphonso, www.rebellmarkt.blogger.de
Peter Praschl, arrog.antville.org

Diskussion

FORUM WIR, 13.30 – 15.00 Uhr

Dr. Volker Grassmuck, Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik Berlin
Robert Basic, www.basicthinking.de/blog
Dr. Michael Maier, www.readers-edition.de

Diskussion

FORUM DIE ANDEREN I – VIRTUELLE ÖKONOMIEN, 15.30 – 17.00 Uhr

Uwe Hochmuth, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG)
Mathias Winks alias MC Winkel, www.whudat.de
Peter Turi, turi-2.blog.de

Diskussion

FORUM DIE ANDEREN II – JOURNALISMUS IM WANDEL, 17.30 – 19.30 Uhr

Prof. Dr. Christoph Neuberger, Westfälische-Wilhelms-Universität Münster
Jochen Wegner, www.focus.de
Christoph Schultheis, www.bildblog.de

Diskussion

Closing: Prof. Peter Weibel, ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

Auch hier eine spannende Liste von Sprechern. Ich freue mich schon auf die Keynote von Peter Glaser, und die Selbstinszenierung den Slot von Don Alphonso und Peter Praschl. Beide sind ja irgendwie sympathische Dinosaurier der deutschen Blogosphäre – und Don Alphonso ganz zweifellos ein begnadeter Unterhalter.

Schade eigentlich, dass Alphonso und MC Winkel nicht direkt auf einer Bühne aufeinandertreffen werden. Aber wahrscheinlich gibt es im ZKM sowieso keinen Popcorn-Automaten.

Das FORUM WIR könnte eine echte Herausforderung für den anderen Don als Moderator werden. Grasmuk, Basic und Maier im Gespräch. Ich bin sehr gespannt.

A propos Moderator: Mit Don Dahlmann hat man sicherlich nicht daneben gegriffen.

Das FORUM DIE ANDEREN I dürfte ein Selbstläufer werden. Hoffentlich geht Uwe Hochmuth nicht unter zwischen MC Winkel und Peter Turi.

FORUM DIE ANDEREN II – JOURNALISMUS IM WANDEL dürfte uns eine weitere Neuauflage der schon vor zwei Jahren hitzig geführten Debatte „Blogger vs. Journalisten“ bringen. Hoffentlich hat Prof. Neuberger diesmal für die deutsche Blogosphäre relevante Daten im Gepäck.

Ein Besuch des Symposiums in Karlsruhe wird sich schon alleine wegen der wirklich beindruckenden Liste der Sprecher lohnen. Kompliment an Vanessa Diemand, die für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet.

Ich werde dort sein, wer fährt mit?

Christopher Science Day

Empower Science - Geniales Saarland - Parade Team
(Empower Science – Geniales Saarland. Fotos: DFKI/ich)

Wieder etwas abzuhaken auf der Liste der Dinge, die ich unbedingt mal (nicht) machen wollte: Verkleidet In einem Spurensicherungsanzug schwitzend auf einer Parade mitmarschieren, Ballons und Gummibärchen verteilen und auf einem Wagen Float zu Grossraumdiskomusik zu tanzen.

Andere machen sowas in ihrer Freizeit. Bei mir gehört das zur Stellenbeschreibung.
„Christopher Science Day“ weiterlesen

Segway

Segway
(Foto: Clemens)

Selten hatte ich soviel Spass an Mobilität wie heute mit dem Segway. Der Elektroroller macht gute 20km/h, hat eine Reichweite von knapp 40 Kilometern und ist sehr einfach zu bedienen. Der Stromverbrauch liegt bei etwa 1kWh.

Im Saarland kann man das Ding inzwischen legal fahren:

Im Saarland wurde am 25. April 2007 die Nutzung im öffentlichen Verkehrsraum zugelassen. Er darf auf Rad- und Fußwegen, in Tempo-30-Zonen und innerörtlichen Straßen genutzt werden, entschied das Innenministerium des Saarlands. Dies gilt als Vorgriff auf eine bundeseinheitliche Regelung. Jedoch benötigt man für den Betrieb einen Mofa-Führerschein, eine Schulung durch Segway, ein Versicherungskennzeichen und eine Ausnahmegenehmigung des saarländischen Innenministeriums.

Quelle: Wikipedia

Allerdings: Ein Segway ist sehr teuer. Im Handel kostet der Roller knapp 7000 EUR.

Schade, denn für ein solches Spassmobil ist das definitiv viel zu teuer.

Lost in Hyperspace versus Serendipity

Eine der ersten Theorien Phänomen, mit denen ich damals im ersten Semester Informationswissenschaft konfrontiert wurde, war die des Lost in Hyperspace. Es bezeichnet die Desorientierung, die Leser von Hypertexten erleben können.

Tatsächlich kann ich dieses Phänomen nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: Inzwischen habe ich oftmals echte Schwierigkeiten, lineare Texte zu lesen, ohne auf bestimmte Begriffe im Text klicken zu wollen.

Dabei macht es interessanter Weise einen grossen Unterschied, ob der Text gedruckt oder elektronisch vorliegt. Die Linkarmut, die viele Online-Ausgaben klassischer, alter Medien auszeichnet, empfinde ich mehr und mehr als nicht medienadäquat.

Hyperlinks desorientieren mich nicht, sie produzieren eher eine Art Glücksgefühl, das sich ausbreitet, wenn man eher zufällig immer tiefer in unbekannte Wissensräume vordringt. Das nennt man in der Informationswissenschaft dann Serendipity.

Gerade eben zum Beispiel verlor ich mich (sic!) in der Wikipedia. Ausgehend von Angelo Soliman, über den ich hier las und stiess auf die ganz und gar unglaublichen Geschichten von Anton Wilhelm Amo, dem ersten bekannten Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer bzw. afrodeutscher Herkunft in Deutschland (in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts), Sarah Baartman und Ignatius Fortuna.

Wieder etwas dazugelernt. Das war allemal spannender als Fernsehen.