Perry Rhodan, die erfolgreichste Science-Fiction Serie der Welt. Oder die am längsten laufende. Auf jeden Fall die deutscheste. Perry Rhodan ist so deutsch wie Currywurst und Lindenstraße.
Ich muss zugeben, dass ich immer noch nicht so recht den Weg in das Perry Rhodan Universum gefunden habe (Sorry, Klaus). Aber viele andere Menschen, die aktiv in der Raumfahrt arbeiten, sind bekennende Rhodan-Fans. Vom niederländischen ESA-Astronauten André Kuipers weiss man zum Beispiel, dass er als Kind Perry Rhodan gelesen hat. Mit der Taschenlampe unter der Bettdecke.
Daher haben wir (also die Pressestelle der ESA in Deutschland) damals auch die Dreharbeiten für die Dokumentation von André Schäfer gerne unterstützt. Mein geschätzter Kollege Markus Landgraf, ESA-Misson Analyst, kommt zu Wort und der Hauptkontrollraum des Europäischen Satellitenkonrollzentrum ESOC wird schön in Szene gesetzt. Inzwischen sieht der Raum etwas anders aus – die klassischen Konsolen wurden durch modernere Arbeitsplätzte ersetzt.
Perry Rhodan-Fan oder nicht. In jedem Fall ist diese Dokumentation sehenswert, weil es einem Phänomen deutscher Populärliteratur auf den Grund geht. Eine Reise durch 52 Jahre Mikrokosmos Perry Rhodan – mit zum Teil ganz erstaunlichen Zeitzeugen und grandiosen Bildern und Gesprächen. Selbst Literaturgroßkritiker Dennis Scheck zeigt sich als Freund der Serie.
Beste Unterhaltung für einen verschneiten Sonntag wie heute.
Update: Gregor Sedlag hat schon damals, als der Film 2011 herauskam, eine sehr umfangreiche wie kenntnisreiche, überaus lesenswerte Kritik geschrieben. Gregor ist u.a. auch als Risszeichner für Perry Rhodan tätig.
Update II: Der in der Doku angerissene Beitrag aus dem Monitor-Magazin von 1969 in ganzer Länge. „Perry Rhodan ist Hitler.“ Bizarr, aber sehenswert:
@andreasschepers @gregorsedlag Kritik an „Unser Mann im All“: Dieser Clip von 1969 dürfte aber nicht zu toppen sein youtube.com/watch?v=XnXc33…
— Ralf Bülow (@RalfBuelow) March 17, 2013