Fotos: ich
Die ehemalige Zeche Westfalen in Ahlen ist nicht das erste Industriedenkmal das ich besucht habe. Dennoch berührt mich das Gelände auf eine ganz besondere Weise: Als Kind bin ich oft mit meinem Großvater mit dem Fahrrad entlang der Zechenmauer gefahren. Hinter der Mauer brummte und ratterte es, aus den Kühltürmen quoll weißer Dampf. Mein Großvater erzählte mir zu diesen Gelegenheiten von der harten Arbeit unter Tage. Schacht 7 auf Westfalen ging runter bis auf eine Tiefe von unfassbaren 1330 Meter. Die Arbeitsbedingungen müssen mörderisch gewesen sein.
Heute liegt das riesige Areal einigermaßen verlassen da. Einige Bauwerke sind abgerissen, andere erhalten worden. In der ehemaligen Schwarzkaue können Mutige an einer 22 Meter hohen Wand klettern, nebenan motzt ein Unternehmen italienische Edel-Automobile noch weiter auf. Mittendrin ein Basketballplatz auf dem sich die Jugend der unmittelbar angrenzenden Zechenkolonie trifft. Die Wege auf dem Zechengelände sind brandneu geteert, ein Paradies für Inline-Skater. Noch scheint der Umbau des Geländes nicht abgeschlossen zu sein.
Eine seltsam traurige, melancholische Stimmung liegt über der Zeche Westfalen, wo bis vor 10 Jahren noch Kumpel eingefahren sind.