Nur in der FAZ: Netaudio-Kritiken ohne Links (Update: jetzt doch)

Frank Schirrmacher wieder. In seinen Bemühungen, die FAZ heimlich in das Piratenparteiorgan zu verwandeln, langsam aber sicher in der Medienrealität 2012 ankommen zu lassen, konfrontiert er die FAZ-Leserschaft mit einem weiteren, ihnen wohl unbekannten Kulturphänomen. Netzmusik. Qualitativ hochwertige Musik, die – ach du Schreck – oft kostenlos verteilt wird. Und wieder gelingt es Schirrmacher, elegant die aktuell tobende Netzdebatte um die GEMA in die wohl nicht ganz so netzaffine FAZ-Leserschaft zu tragen. Eine wirklich gute Idee!

Kuratiert wird die Auswahl der Musikstücke von Kulturpirat Bruno Gert Kramm, der den Älteren hier vielleicht als Gründer des Danse Macabre Labels und der Band „das Ich“ noch ein Begriff ist. Damit dürfte die Qualität, der in seiner 14 tägigen Kolumne vorgestellten Musik, ausser Frage stehen. (Über Geschmack lässt sich hingegen trefflich streiten, ich weiss.)

Die Netzmusik-Kolumne, die heute in ersten Ausgabe erscheint, ist technisch aufwändig umgesetzt. Sogar auf den Einsatz von Flash wird verzichtet. Allerdings, und fast möchte ich in Grossbuchstaben EPIC FAIL twittern: es fehlen die Links zu den Websites der Musikern. Die Links zu den Quellen der „fünf besten, frei erhältlichen Musiktitel aus dem Internet“ wie es im Teaser heisst.

Warum bloß?

Auf meine Frage antwortet der Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

Ehrlich gesagt, verstehe ich Schirrmachers Antwort nicht.

Ist das Sezten von Link zu externen Inhalten im Jahre 2012 noch immer ein Problem für FAZ.net? Darauf habe ich noch keine Antwort bekommen.

Als Service nun hier die Links, die Euch die FAZ – warum auch immer – vorenthält:

[Update: 1.6.2012, abends]

Inzwischen gibt es Links zu den Websites der Künstler. Genau das ist übrigens auch in den Leserkommentaren vor Ort angemahnt worden. Danke, Matthias für den Hinweis.

Aber wie Roland zu Recht bemängelt, ist der fehlende Hinweis auf die verwendeten Lizenzen.

Veröffentlicht von Andreas

Andreas Schepers leitet die Kommunikation des Berliner Labors des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, DFKI. Hier schreibt er privat über Dinge, die ihn interessieren: Astronauten, Pop, etc... und KI.

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6 Kommentare

  1. Gott, da schreibt einer wirklich 100 Zeilen weil man ihm bei einem kostenfreien Angebot nicht noch die Links googelt? Get a life man!

  2. …was ich auch vermisse: Mindestens Nennung (eigentlich auch Link auf die entsprechende Lizenzseite) der jeweiligen CC-Lizenz zumindest bei Zoe.Leela und Pornophonique (bei den anderen find ich nix, wie die lizenzenzieren).

    [Anm.: Ich selbst machs beim Machtdose Podcast auch nicht ganz korrekt, da ich die unterschiedlichen CC-Lizenz in den Playlists nicht nenne, aber bei mir gibts dann dafür mittlerweile auch kein Direktverlinken des mp3s mehr, sondern eben Link auf die Releaseseite, da findet man dann das im Podcast gespielte mp3 nebst Lizenzhinweis. Wie gesagt, ich weiß, nicht ganz korrekt, beschwert hat sich aber bisher noch niemand. Grund ist einfach, dass das bei den Playlisten m. E. zu Unlesbarkeit führt. Wenn ich aber wie bei FAZ die Lieder fürs direkte 1:1 abspielen einbinde, dann müsste allermindestens die Nennung der korrekten CC-Lizenz Muss sein – meinem Verständnis nach]

  3. Hat die FAZ reagiert und die Links nachgereicht? Bei mir tauchen sie jetzt (bis auf Livewire) auf. Allerdings noch keine Lizenzen, aber die FAZ will ihre Leser sicher nicht noch weiter überfordern, oder? ;)

  4. @Buffi: mindestens genauso Gehaltvoll wie zwei Zeilen sinnlosen Kommentar ;-) Aber mal im Ernst, der Beitrag ist völlig OK und wer das nicht so sieht hat leider den Sinn des Bloggens nicht verstanden. @Matthias: GoodJob weiter so

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