Ich hatte ja gehofft, dieser 80er-Revival Hype wäre jetzt durch. Aber irgendwie finde ich das ganze NeoNewWave-Ding auch sehr charmant. Ich musste mir schliesslich schon Ende der 80er Joy Division, die frühen New Order oder the Smiths mit 16 mühsam retrospektiv erarbeiten. Jetzt kann ich gelassen die Retrowelle auf uns zurasen sehen und mir denken, hatte ich schon, danke!
Eine grosse neue NewWave schwappt diesmal aus Amerika an unsere Küsten. Neben The Bravery aus New York, die mit einem Major-Vetrag und dicker Website (Wer bitte braucht The Bravery-AIM-Buddy Icons?) ausgestatteten Medienlieblinge, scheint man sich in Seattle (War nicht da mal was?) besonders gerne an das alte Europa der 80er zu erinnern.
Nach dem Motto „Alt ist das neue Neu“ feiern längst überwunden geglaubte Klänge und Stimmungen fröhliche (sic!) Urständ.
Infomatik zum Beispiel plündern schamlos den 80er-Jahre Zeichenvorrat und hören es auch wohl ganz gerne, das kein Kritiker im Zusammenhang mit Ihnen an der Erwähnung Joy Divisions vorbeikommt. Nett anzuhören aber nicht wirklich umwerfend.
Spoilt Victorian Child hat 2 Tracks vom Debut-Release Technologies. Ausserdem gibt es auf der Infomatik Website und bei Myspace.com noch mehr zu hören.
Ebenfalls aus Seattle kommen Kuma. Die Truppe klingen wie eine wilde Mischung aus Siouxie and the Banshees, den Cocteau Twins und einer Prise Sugarcubes . Aber gerade die diversen musikalischen Einflüsse, die die Bandmitglieder mitbringen ergeben zusammen etwas Neues.
Der Opener The Wrecking Ball Ihrer im Selbstverlag erschienen CD Fast Colliding ist ein energetischer Knaller! Weitere MP3s gibt es auf der KUMA-Website.
Wenn KUMA ein Label gefunden haben (Plattenbosse aufgepasst!), werden sie gross. Vielleicht nur als gute NeoNewWave-Band, aber immerhin.