Im aktuellen Teaser zu Ridley Scotts neuem Film „The Martian“ versteckt sich eine nette kleine Hommage an den deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst.

Raumfahrt in der Popkultur.
Im aktuellen Teaser zu Ridley Scotts neuem Film „The Martian“ versteckt sich eine nette kleine Hommage an den deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst.
Der Vollständigkeit halber, hier noch ein kurzer Nachklapp zum Twittwoch Rhein-Main vom Mittwoch, 11.03.2015 am Flughafen Frankfurt.
Der Einladung von Stephan Fink folgend, habe ich versucht, die Social Media Kommunikation der ESA für die Mission „Blue Dot“ von ESA-Astronaut Alexander Gerst und die Kometenlademission Rosetta vorzustellen.
Wie man an der Länge des Mitschnitts erkennen kann, habe ich meinen Slot schlimm überzogen. Ich möchte noch mal allen Zuhören für Ihre Geduld und das tolle Feedback danken.
Es hat viel Spaß gemacht!
Hier gibt es die Mittschnitte der Voträge:
Update 16.3.:
Drüben, bei den PR-Fundsachen gibt es einen schönen Blogpost zum Twittwoch.
Juliane Benad hat auch gebloggt.
Ausserdem der Twittwoch im Newsroom von Fink & Fuchs.
So, everybody wants to be an astronaut? Honestly, I am not quite sure about that. The longer I work with astronauts, the more I respect their job. Sure, there is still a lot of fascination. But I also see how hard they have to work to archive their goals – to be one of the few human beings having the opportunity to look back on our planet from space.
A wise young lady who I met at the European Astronaut Centre put it this way:
They fly into space so we don’t have to.
And she’s right.
Alexander Gerst, ESA-Astronaut mit dem gegenwärtig coolsten Arbeitsplatz, den man sich so vorstellen kann, schickt bekanntermassen hunderte atemberaubender Fotos zurück zur Erde.
Nun haben sich ESA-Kollegen daran gemacht aus einer Serie von Einzelaufnahmen ein Zeitraffer-Video zu erstellen. Da die Fotos in hoher Auflösung vorliegen, ist das Video auch, nun ja, hochauflösend. Nämlich 3840 x 2160 Pixel, also Ultra HD oder eben 4K.
Auch wenn Ihr gerade kein 4K-fähiges Display vor Augen habt, lohnt es sich, den Youtube-Player auf eine adäquat hohe Auflösung und den Vollbildmodus einzustellen.
Alexander hat pro Sekunde jeweils ein Foto aufgenommen. Das Video läuft mit 25 Bildern pro Sekunde. Damit wirkt der Flug der Raumstation über die Erde also 25 Mal schneller, als er tatsächlich ist.
Für mich eines der bislang spektakulärsten Videos der laufenden Mission.
Zur russischen Raumfahrtfolklore gehört ein Song, der schon zu Sowjet-Zeiten ein echter Hit war. Die Band Zemlyane (dt. Erdlinge) singt in „Trava u Doma“ (dt. Rasen am Haus) über das Heimweh der Kosmonauten im All. Nicht nur die amerikanischen und europäischen Astronauten, die mit Ihren russischen Kollegen vom Kosmodrom in Baikonur zur Internationalen Raumstation aufbrechen, kennen den Song.
Inzwischen ist das Stück sogar ganz offiziell die Hymne der russischen Kosmonauten. So wird es zum Beispiel beim Auszug der Astro- und Kosmonauten in Richtung der Startrampe gespielt.
Der Text lautet auf deutsch etwa so:
Im Fenster taucht die Erde auf,
Im Fenster taucht die Erde auf,
Im Raumschiff-Fenster taucht die Erde auf …
So wie dem Sohn die Mutter fehlt,
So wie dem Sohn die Mutter fehlt,
So fehlt uns unsre Erde hier im All.Auch wenn wir Sternen näher sind,
Auch wenn wir Sternen näher sind,
Sie bleiben trotzdem kalt und distanziert.
Und wie bei Sonnenfinsternis,
Und wie bei Sonnenfinsternis,
Geduldig warten wir auf warmes Licht.Wir träumen nicht vom Lärm des Raumfahrthafens,
Und nicht von diesem eisigkalten Blau.
Wir träumen nur vom grünen, grünen Rasen,
Vom grünen Rasen vor dem Elternhaus.Wir sind auf orbitalem Kurs,
Hier fliegt jetzt keiner außer uns,
Meteoriten säumen unsren Weg.
Verstand und Mut sind angebracht,
Und kosmischer Orchesterklang
Begleitet unser sachliches Gespräch.In einem neblig-matten Dunst,
Verschwindet Erde unter uns,
In Morgen- oder Abendrot getaucht.
Und wie dem Sohn die Mutter fehlt,
Und wie dem Sohn die Mutter fehlt,
So fehlen Müttern Ihre Söhne auch.Wir träumen nicht vom Lärm des Raumfahrthafens,
Und nicht von diesem eisigkalten Blau,
Wir träumen nur vom grünen, grünen Rasen,
Vom grünen Rasen vor dem Elternhaus.
Übersetzung via lyricstranslate.com
Die Band ist übrigens wohl noch immer aktiv. Zumindest veröffentlicht ihr Sänger, Sergei Skarchkov, neue Songs, aber auch Neuaufnahmen alter Hits, wie eben „Trava u Doma“. Dazu gibt es auch einen neuen Clip, der trotz computeranimierter Sojus-Rakete irgendwie nur halb so charmant ist wie der TV-Mitschnitt von 1984 weiter oben.
Ob Alexander Gerst, der nächste Europäer auf der ISS, den russischen Text schon mitsingen kann? Bestimmt.